Geschichten aus dem Sternengarten - Das Füchslein
Auf der Erde dämmerte bereits der Morgen. Auch in dieser Nacht hatte kaum jemand im Sternengarten geschlafen.
Wer es vermochte, nur ein winziges Stäubchen Sternenmagie auf den Weg zu senden, der war im Einsatz. Wenn es auf der Erde brennt, herrscht Hochbetrieb und jeder möchte helfen.
Luna gähnte ausgiebig.
"Wie lange sitzen wir hier nun schon?
Wie ich mich auf mein weiches Bett im Pavillon freue. Aber nun möchte ich nicht das Ende der Geschichte verpassen. Geht ruhig schon voraus, wenn ihr müde seid, ich warte noch ein wenig."
"Sieht so aus, als würden wir jetzt doch kein Füchslein bei uns begrüßen", meinte Iron zufrieden und verteilte Frühstück aus einem Picknick Korb an seine Freunde am Rande des Sternengartens.
"Probiert mal die Maus-Muffins. Ich finde, diesmal ist die Rezeptur perfekt!"
Der verlockende Duft der Muffins hatte auch Lillys Näschen erreicht.
"Guten Morgen allerseits.
Na, was gibt es hier so Interessantes zu sehen? Habe ich etwas verpasst? Gibt es noch einen Mäuse-Muffin für mich?
Ich war bei den Pferden, um deren Träume mit meiner Magie etwas schneller zu ihren armen Freunden auf der Erde zu bringen.
Warum sind Menschen eigentlich so unglaublich bösartig und dumm?
Welche Katze mit etwas Verstand würde ihr eigenes Zuhause anzünden?"
Lilly wiegte den Kopf nachdenklich hin und her, wie immer, wenn sie angestrengt nachdachte und widmete sich dann ihrem Muffin.
"Also Schwesterherz, was ist gerade so spannend, dass ihr alle noch hier sitzt, anstatt endlich zu schlafen?"
"Es gab da jemanden, der panisch vor dem Feuer floh, der in seiner Angst mitten auf die Straße lief und dann von einem Auto angefahren wurde."
Luna deutete mit der Pfote auf einen kleinen Punkt auf der Erde, der sich Richtung Athen bewegte. Es war ein Bus.
"Und jetzt reist dieser Jemand mit dem Bus?
Zu seiner Beerdigung?
Kommt er bald bei uns an?
Wartet ihr darauf?
Ich verstehe nicht!"
Lillys blaue Augen wurden beständig größer, während sie versuchte, zu verstehen, was ihre Schwester mitteilen wollte.
Luna schnurrte amüsiert.
"Nein, keine Beerdigung. In diesem Bus sitzt ein kleiner Fuchs, der nun nach Athen in eine Wildtierstation gebracht wird, wo er sich von dem Unfall erholen kann und wo seine Verletzungen behandelt werden.
Es sah nicht gut aus für ihn. Der Kleine torkelte hilflos umher. Fast wäre er tatsächlich gestorben und bei uns eingezogen.
Aber wir konnten Hilfe für ihn mobilisieren und jetzt wird er auf direktem Weg zur Wildtierstation gebracht.
Es ist die Einzige, weit und breit.
Seine Retterin nahm den Bus, damit sie sich während der langen Fahrt um ihn kümmern kann.
Die Brände fordern derzeit viele Opfer, aber Füchslein wird leben."
"Du siehst müde aus. Was hältst du davon, wenn wir jetzt eine Runde schlafen, Schwesterherz?" fragte Lilly ungewohnt einfühlsam.
"Erst wenn du vorher ein magisches Bad nimmst. Ich kann die Pferde bis hierher riechen ..." antwortete Luna und zwinkerte ihrer kleinen Schwester zu.
Dann machten sich die beiden ungleichen Katzenmagierinnen auf den Weg zu Lunas Pavillon.
Morgen würde es wieder eine lange Nacht werden ... so viele Tiere auf der Erde warteten gerade auf Hilfe.
---
Die Brände um Athen, Volos und auf Rhodos - 31.Juli 2023
Ein großer Anteil eurer Spenden ging auch an die Wiltierhilfe Anima, die sich in der Nähe von Athen um verletzte Wildtiere kümmern.
Sie helfen gerade nicht nur den Brandopfern im Umland von Athen sondern konnten dank eurer Unterstützung auch ein Einsatzteam nach Rhodos entsenden.
Niemand sonst kümmert sich um die Unzahl verletzter Wildtiere mit Brandwunden und anderen Verletzungen.
Die Helfer von Anima sind hochqualifiziert, auch Tierärzte sind mit im Einsatz, und die Tiere erhalten artgerechte Pflege und Unterbringung, bis sie wieder in Freiheit entlassen werden können.
Das Füchslein wurde von unserer Kollegin Eri bei Volos gerettet und sitzt gerade im Bus nach Athen, um bei Anima versorgt zu werden.
1000 Dank für eure Hilfe. Sie ist so unglaublich wertvoll!